Tierverhaltensforschung


Verhaltensstudie: Stress / Kaninchen-Rammler "Bugsy" - verfärbter und roter Urin

Nach dem Tod seiner Artgenossin Buffy, verfärbte sich der Urin dunkel bis blutig. Eine Urinuntersuchung ergab keine Diagnose. Jedoch wurde eine homöpathische Behandlung eingeleitet, um einer Blasen-Nieren-Infektion vorzubeugen. Es zeigte sich keine Veränderung. Nach wie vor blieb der Urin verfärbt. Futter wurde berücksichtigt. Heu auf eventuell zu viele Kräuter geprüft und vorsichtshalber umgestellt. Wieder keine Veränderung. Bugsy´s Verhalten war normal. Keine Anzeichen auf eine Erkrankung. Er frass und spielte. Trauer wurde ausgeschlossen, da er sich seinen Besitzern offen und zugänglich zeigte. Als dann die kleine Kaninchendame Nicky dazu kam, wurde sein Urinverhalten plötzlich wieder normal. Bugsy schien doch unter Trauer und Stress zu stehen. Im Verhalten konnte festgestellt werden, dass er wieder aktiver wurde. Es kann also doch angenommen werden, dass Bugsy derart unter Stress stand, dass seine Urinveränderung durch Stresshormone ausgelöst wurde.

Verhaltensstudie: Stress / Kaninchendame "Ronja" - verfärbter und roter Urin

Als Hamster Gustav krank und zuhause eingeschläfert wurde, verfärbte sich bei Ronja der Urin. Mal war er orange, bräunlich bis blutig. Auch hier wurde eine homöpathische Behandlung angewandt, die keine Veränderung brachte. Für kurze Zeit wurde der Urin wieder klar, verfärbte sich dann jedoch wieder blutig. Anzeichen für eine organische Erkrankung gab es nicht. Ihr Verhalten war normal, so auch das Fressverhalten. Auffällig war, dass sie sehr anhänglich und schmusebedürftig wurde. Zu diesem Zeitpunkt entstand ein Abszess an ihrem linken Unterkiefer, so dass Viren oder Baktierien vermutet wurden. Ein Antibiotikum wurde nicht eingesetzt, da Ronja´s Verhalten ansonsten völlig normal war, ausser dass sie oft in ihrem Katzenklo lag, was ungewöhnlich war. Über Wochen, bzw. Monate zog sich der verfärbte Urin hin. Nachdem 21 Flöhe bei ihr festgestellt wurden, sie kein auffälliges Kratzen zeigte, wurde schnellstmöglich eine Flohbehandlung begonnen und sie täglich mit dem Flohkamm gekämmt. Tage nach der Flohbehandlung war noch immer Flohkot in ihrem Fell sichtbar. Immer wieder lag Ronja in ihrem Katzenklo. Dieses ist jedoch oft ein Anzeichen für eine Erkrankung. Widerum war ihr Verhalten nicht auffällig. Das Klo-Hocken wurde dann doch wieder auf die Abszess-Erkrankung zurück geführt. Drei Tage später wurde wieder ein Floh bei ihr gefunden und vier Tage später wieder einer. Erst 14 Tage nach der Flohbehandlung, nach dem kein Floh mehr zu finden war und vereinzelt Flohkot gefunden wurde, lag sie nicht mehr in ihrem Katzenklo. Sie suchte wieder ihren gewohnten Platz auf und legte auch wieder die typische Kaninchen-Schlafstellung ein. Trotz der Abszess-Erkrankung normalisierte sich der Urin. Ronja hatte anscheinend versucht sich vor den Flöhen zu schützen, indem sie sich in ihr Katzenklo legte und ihr Unwohlsein somit ausgedrückt. Die Flöhe müssen sie dermassen gestresst haben, so dass sich Stresshormone in ihrem Urin widerspiegelten.



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